Appell für eine Welt frei von Atomwaffen vom Katholikentag 2018 in Münster
28. Mai 2018
Papst Franziskus hatte ein klares Urteil gefällt: Der Besitz von Atomwaffen sei ebenso entschieden zu verurteilen wie die Androhung ihres Einsatzes.
Aus
dem klaren Nein zur atomaren Abschreckung entwickelten drei Gruppen eine
Initiative für den Katholikentag: Der
pax christi-Diözesanverband Münster, der Freckenhorster Kreis sowie Gastkirche
und Gasthaus Recklinghausen formulierten einen Appell, dem sich die Besucher
des Katholikentags mit ihrer Unterschrift anschließen konnten. So sollte ein
starkes Signal für eine atomwaffenfreie Welt von dem Katholikentag ausgehen,
der unter dem Motto „Suche Frieden“ stand.
Der
Appell drückt die Sorge aufgrund des neuen Rüstungswettlaufs und einer weiteren
Modernisierung der nuklearen Vernichtungsmittel aus. Er lehnt eine moralische
Billigung atomarer Abschreckung ausdrücklich ab. Der Atomwaffenverbotsvertrag,
der im Juli 2017 von 122 Staaten bei den Vereinten Nationen verabschiedet
wurde, sei als wichtiger Schritt zu begrüßen. Die Bundesregierung wird
aufgefordert, dem Vertrag unverzüglich beizutreten.
Im Vorfeld des Katholikentags, am Stand der deutschen Sektion von pax christi und bei den Mitträgern der Initiative, auf vielen Veranstaltungen und Workshops, in Zügen und auf der Straße wurden Unterschriften gesammelt.
Am 23. Mai 2018 gingen nun die Listen mit den 2369 Namen der Unterstützer an Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Beim Katholikentag sagte sie, es sei nicht richtig, die vom UN-Sicherheitsrat gebilligte
Vereinbarung mit dem Iran einfach aufzukündigen. Nun hoffen die Verfasser des
Appells, dass Angela Merkel darüber hinaus das grundsätzliche Ziel einer
nuklearfreien Welt konsequent verfolgt, wie es im Koalitionsvertrag steht. Dafür
seien der Beitritt zum Atomwaffenverbotsvertrag und der Ausstieg Deutschlands
aus der nuklearen Teilhabe geboten, so die Initiatoren. Darüber hinaus erklären
sie sich mit weiteren Initiativen gleichen Anliegens, die aktuell in
Deutschland laufen, solidarisch.